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ProtoS12

HCS12 Prototyping Board mit MC9S12D64

Welchen Mikrocontroller?

Ein neues Projekt liegt auf dem Tisch, eine neue Idee ist im Kopf - ein Mikrocontroller muss her. Aber welcher? Die Chipmacher übertrumpfen sich gegenseitig mit 32-Bit Neuheiten. Taktfrequenzen weit jenseits des UKW-Bereichs. Gehäuse mit mindestens 200 Pins. Aber - brauche ich echt 200 MIPS für meine Aquariensteuerung? Wer hat eigentlich Lust auf 2800 Seiten Prozessorhandbuch? Gibt es schon verlässliche Errata-Informationen oder bin ich der Beta-Tester?

Mein Lieblings-8-Bitter stand mir bisher immer treu zur Seite. Die Welt ist aber nicht leicht mit nur 256 Zahlen zu beschreiben - sobald man ein wenig rechnen will, kann der Compiler nur noch auf langsame Libraryfunktionen zurückgreifen. Da wird aus einer Integermultiplikation schnell mal eine reichlich schlecht verdauliche Portion RISC Spaghetticode.

Ein paar zusätzliche I/O-Ports müssten für zukünftige Projekte auch noch her. Naja - sowas kann man mit einem Schieberegister oder I2C-Expander leicht nachrüsten. Aber wenn es schon im Mikrocontroller steckt, wäre es freilich noch einfacher. Habe ich schon erwähnt, was man alles mit einer zweiten seriellen Schnittstelle anstellen könnte? Und von meiner Idee, zwei Geräte mit CAN zu verbinden?

HCS12: The Perfect Balance

Man muss Kompromisse schliessen im Leben. Manchmal schmerzt das. Aber manchmal erkennt man, dass der Kompromiss eigentlich den goldenen Mittelweg darstellt. In Bezug auf Mikrocontroller kann man die 16-Bit Architektur des Freescale HCS12 als solchen Mittelweg ansehen. Dass diese Chips mit "nur" 25 MHz getaktet werden, kann man überwiegend leicht verschmerzen. Man wird andererseits umso reicher belohnt:
  • mit einer Integermultiplikation als CPU-Befehl in drei Takten
  • mit Interruptfähigkeit auf allen GPIO-Pins (und davon reichlich!)
  • mit allen erdenklichen seriellen Schnittstellen, von SCI (für RS232, RS422/RS485 oder LIN) über SPI und I2C bis zu CAN
  • mit einer CISC-Architektur, die einen Blick in Assemblerdateien mit Aha!-Momenten belohnt, statt in die Resignation zu führen
  • mit einer Komplexität, die auch dem Gelegenheitsanwender die Hoffnung lässt, die Dinge zu verstehen
  • und - nicht zuletzt - mit einem Manual, das im Vergleich zu manchem fernöstlichem Datenblatt-Machwerk wie Literatur erscheint: präzise formuliert, sorgfältig redigiert und in einer Sprache, die nicht nur entfernt an Englisch erinnert.

Welche Aufgabe auch immer auf Sie warten mag - es wäre schon wirklich verwunderlich, wenn das ProtoS12 Board Ihnen dabei nicht behilflich sein könnte...

Letzte Änderung: 2020-04-05